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Der gläserne See (1 Leseprobe)
"Mr Cassian, wo - " er legte ihr so schnell einen Finger auf die Lippen, dass sie tatsächlich verstummte. Er hätte es nicht erwartet. "Sch -" flüsterte er und konnte sich das erwartende Lächeln nicht verkneifen. "Wir sind bald da."
Als der wunderschöne Bergsee in Sicht kam, hörte er, wie sie vor Erstaunen Luft holte. Ja. So hatte er auch gestaunt. Hier herrschte ein seltsames Licht, wie er es vielleicht nur aus Bücher kannte. Es hatte etwas Bläulich - Grünes an sich. Er näherte sich dem Wasser und zitterte vor Aufregung.
"Du darfst nicht zu lange im Wasser bleiben. Es wird dir warm vorkommen, das ist wegen ihnen, aber in Wirklichkeit ist es kalt und du könntest sterben." Er sah, wie sie zusammenzuckte.
"Ist es dann nicht vielleicht besser, wenn wir es lassen, Mr Cassian?"
Er legte den Kopf schief und grinste. Dann ging er auf sie zu und hielt ihr die Hand hin.
"Ich bin doch da. Ich passe auf Sie auf, Miss Gainsborough. Ich verspreche, dass Ihnen nichts passiert."
Sie nickte und ergriff seine Hand. Ein Prickeln breitete sich in ihm aus. Langsam führte er sie zum Ufer und zog sich sein Hemd aus, dann sah er sie an, lächelte noch einmal und schritt langsam ins Wasser. Misstrauisch beobachtete sie ihn. Es war ihm nicht entgangen, dass sie die Tatsache, dass er wieder ohne Hemd vor ihr stand, nicht aus der Fassung brachte. Er war nun bis zur Hüfte im Wasser.
"Wenn es Ihnen angenehmer ist, tauche ich so lange unter, bis Sie sich ihrer Weste entledigt haben und im Wasser sind. Ich verspreche auch nicht zu gucken." Damit verschwand er unter der Oberfläche. Sofort schien ihn diese warme Hand zu umhüllen. Ihm wurde warm. Er konnte sein Herz schlagen spüren und spürte jede Faser seines Körpers deutlicher. Dann hörte er ein weiteres Herz neben seinem und er drehte sich um. Ihr Lächeln erwartete ihn. Sie vertraute ihm. Er wusste nicht, was ihn noch glücklicher machen könnte. Ihr rotes Haar wiegte sich im hellen Wasser auf und ab. Er konnte nicht anders als sie anzustarren. So musste eine Göttin aussehen. Er lächelte, dann nahm er ihre Hand mit seiner und zog sie leicht an sich. Er lächelte ihr mit halb geschlossenen Augen ins Gesicht. Er sah die leichte Verwirrung darin. Natürlich, sie hatte keine Ahnung, wie man mit solchen Annäherungen umging. Sie war wohlerzogen. Er nur ein Bengel. Aber warum sollte er sich dann nicht wie einer verhalten? Dann spürte er sie. Eine leichte Berührung an der Schulter und augenblicklich fühlte er sich frei. Er sah das Erstaunen in Lilianas Gesicht und zog sie herum. Dort. Er sah sie nicht wirklich. Aber er spürte sie. Und ab und zu - eine Schuppe leuchtete Opalen gleich, er sah zwei Münder, die sich aufeinander drückten. Er lachte unterdrückt. Luftbläschen kamen aus seinem Mund. Sie machten sich über ihn und Liliana lustig. Wieder streifte einer von ihnen seinen Rücken. Freude überkam ihn. Er legte seine Arme um Lilianas Taille. Selbst wenn sie es störte, sie wehrte sich nicht. Er sah in ihr Gesicht. Ihr Mund war aufgesperrt vor Erstaunen. Die Augen ganz groß und doch lächelte sie. Er spürte ein Ziehen im Brustkorp. Sie mussten Luft holen. Er zog sie an der Hüfte nach oben und sie durchbrachen die Wasseroberfläche. Liliana schmiss ihr Haar nach hinten und wischte sich noch immer völlig aufgebracht Wasser aus dem Gesicht.
"Das war - Das - Unglaublich!"
Er lachte. "Ja nicht wahr?" Er schwamm um sie herum. Sie folgte ihm mit den Augen. Wie sie leuchteten. Er konnte nicht anders. Egal wie schön die Welt dort unter Wasser war. Sie zog seinen Blick beständig auf sich. Er nahm ihre Hand sanft in seine.
"Komm. Lasst sie Euch anfassen."
Sie sah erschrocken auf. "Anfassen? Oh - oh - oh I - ich glaub wir sollten -" Doch Cassian hatte sie schon mit sich gezogen.
Er fühlte, dass Sie näher kamen. Fühlte, wie sie neugierig um sie her schwammen. Liliana sah ihn ängstlich an. Er nickte und fuhr sacht über ihre Augen, damit sie sie schloss. Die Geschöpfe kamen näher. Umkreisten sie. Stupsten ihn an. Doch Cassian hielt still, um ihre Aufmerksamkeit auf Liliana zu richten. Und tatsächlich nur ganz kurze Zeit später berührten sie sie. Streiften mit gliedlosen Fingern über ihr Gesicht. Zupften frech an ihrem Hemd. Cassian konnte nicht anders. Er lächelte und sah Liliana in ihr Gesicht. Sie schien, als schliefe sie, doch in ihren Zügen konnte er die Freiheit sehen. Sie hatte sich zurückgelehnt und er stützte sie unter dem Rücken, dass sie nicht tiefer in den See absank. Ihre Haare umspielen seine nackte Haut. Er strich sanft über ihren Nacken. Wie schmal er war und wie dünn ihre Arme im Gegensatz zu seinen. Er sah wieder in ihr Gesicht und erschrak. Ihre Lippen wurden langsam blau. Sanft zog er sie an die Oberfläche. Doch selbst als die kühle Nachtluft seinen Kopf umstrich, hielt sie die Augen noch geschlossen.
"Miss Gainsborough. Miss Gainsborough! Miss Liliana. Liliana!"
Sie lächelte. "Es schickt sich nicht, mich bei meinem Vornamen zu nennen, wenn ich es Ihnen nicht gestattet habe."
Er atmete erleichter auf. Endlich öffnete sie die Augen. "Das war unglaublich schön." Er nickte.
"Wir müssen jetzt aus dem Wasser. Eure Lippen werden schon blau." Noch immer hatte er seine Arme um sie gelegt, um sie zu halten. Sie schlug sie nicht fort. Entzog sich ihm nicht.
"Ich warte, bis Ihr Eure Kleidung anhabt." Damit ließ er sie los und drehte sich um. Er hörte, wie sie aus dem Wasser stieg. Glaubte sogar das Zittern ihrer Lippen zu hören. Als es jedoch minutenlang still war, drehte er sich langsam um. Liliana sah ihn an. In ihren Augen standen Tränen.
"Oh, nein. Bitte. Nicht weinen." Er stieg langsam aus dem Wasser. Ihr Hemd war an den Schultern hinab gerutscht. Sie zitterte. Als die erste Träne über ihre Wange rollte, schloss er sie in seine Arme.
"Miss Liliana, ich wollte Sie nicht zum Weinen bringen. Bitte. Nicht weinen." Er drückte sie leicht von sich und sah ihr in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick. Er senkte die Lider, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn sachte auf die Wange küsste. Dann öffnete er wieder die Augen und sah, dass sie auch mit gesenkten Lidern da stand. Er nahm ihr Gesicht behutsam in seine Hände. Er küsste ihre Stirn, als wolle er sie segnen, fuhr dann leicht mit den Lippen über ihre Wangen, küsste ihre geschlossenen Augenlider, dann stoppte er über ihrem Mund. Ihre Lippen berührten sich nicht und doch spürte er ihren Atem. Er bebte am ganzen Körper und sog ihren Geruch so tief ein, als wolle er in ihr ertrinken.
"Miss Liliana. Ich liebe Sie. Und ich weiß, auch wenn das anmaßend ist, dass Sie mich wenigstens mögen. Nur eine Berührung von Ihnen und ich vergesse mich. Höre nur noch Ihre Stimme. Rieche nur noch Ihren Duft. Alle meine Sinne sind auf Sie gerichtet. Und wenn Ihr nachts nicht schlafen könnt, weil Euer Herz einfach nicht aufhören will so schnell zu schlagen und ihr dann selig lächeln müsst, so wisst Ihr, dass ich an Euch denke. Und selbst wenn wir uns verlieren würden und erst in einem neuen Leben wiedersehen, so würde ich Euch erkennen. Ich bräuchte Euch nur einmal in die Augen zu blicken. Und wäret Ihr eine Lilie unter Tausenden. Ich würde Euch erkennen, daran, wie der frische Morgentau Eure Blätter liebkost. Es bräuchte nur eine Berührung und ich würde mich verlieben." Cassian atmete schnell. Liliana hatte nicht einmal die Augen geöffnet. Noch immer war ihr Gesicht in seinen Händen. Es sah so zerbrechlich aus. Ja, schrie er im Inneren, und wenn du weinst, würde ich dich in den Armen halten, bis dein Schmerz vorüber ist. Bitte, ich weiß, dass wir nie zusammen kommen können, doch sag, dass du mich liebst.
Endlich, nach unerträglich langen Minuten, die so zäh dahingeglitten waren, dass es Cassian wie ein Leben vorgekommen war, öffnete sie die Augen. Ihr Blick tauchte tief in den seinen ein, und er erkannte darin eine Vertrautheit. So gleich seinen Gedanken, dass er schreien wollte. Sie legte den Kopf ein wenig schief.
"Ihr seid wahrlich anmaßend."
Sein Herz schmerzte bei jedem ihrer Worte.
"Wenn Ihr glaubt, ich würde Euch nur mögen."
Cassian sah ihr erstaunt in die Augen. Noch immer sank ihr Blick immer tiefer in den seinen ein. Seine Muskeln zuckten. Er wollte sie so unbedingt für sich. Und die Gewissheit, dass dies nie geschehen würde, schien sich in sein Fleisch zu schneiden wie ein Messer. Er senkte den Kopf erneut und kurz bevor sich ihre Lippen berührten, hielt er inne und flüsterte: "Dann werdet Ihr mich nicht wieder ohrfeigen, wenn ich Euch jetzt küsse?"
Sie atmete stockend aus und schüttelte den Kopf.
Schon hatte er ihren Mund mit einem Kuss verschlossen, der jedes weitere Wort erstickte. Alles um sie herum schien zu verschwimmen. Es wäre nur ein Zauber für eine Nacht. Morgen würden sie erwachen und alles wäre vorbei. Liliana hatte ihm nicht verraten wollen, wer der Mann von ihrem letzten Treffen gewesen war. Aber es war ihm jetzt egal. Es war ihm egal, ob er sie morgen nicht mehr sehen würde, oder dass er dafür bestraft werden könnte, es war ihm egal. Er war einfach nur glücklich. Und weil er so unsagbar glücklich war, bemerkte er die Bewegung im Schatten der Bäume nicht, und hörte das Rascheln der schweren Schritte, die davonliefen nicht. Er sah, roch, schmeckte und hörte nur Liliana. Ihre zarten Hände hatten sich in seine Arme gekrallt und ihr Atem strich hastig über seine Lippen. Und in diesem Moment hatte er nur einen Gedanken: Wenn er für dieses Vergehen sterben müsste, wäre jetzt der richtige Moment.
Als der wunderschöne Bergsee in Sicht kam, hörte er, wie sie vor Erstaunen Luft holte. Ja. So hatte er auch gestaunt. Hier herrschte ein seltsames Licht, wie er es vielleicht nur aus Bücher kannte. Es hatte etwas Bläulich - Grünes an sich. Er näherte sich dem Wasser und zitterte vor Aufregung.
"Du darfst nicht zu lange im Wasser bleiben. Es wird dir warm vorkommen, das ist wegen ihnen, aber in Wirklichkeit ist es kalt und du könntest sterben." Er sah, wie sie zusammenzuckte.
"Ist es dann nicht vielleicht besser, wenn wir es lassen, Mr Cassian?"
Er legte den Kopf schief und grinste. Dann ging er auf sie zu und hielt ihr die Hand hin.
"Ich bin doch da. Ich passe auf Sie auf, Miss Gainsborough. Ich verspreche, dass Ihnen nichts passiert."
Sie nickte und ergriff seine Hand. Ein Prickeln breitete sich in ihm aus. Langsam führte er sie zum Ufer und zog sich sein Hemd aus, dann sah er sie an, lächelte noch einmal und schritt langsam ins Wasser. Misstrauisch beobachtete sie ihn. Es war ihm nicht entgangen, dass sie die Tatsache, dass er wieder ohne Hemd vor ihr stand, nicht aus der Fassung brachte. Er war nun bis zur Hüfte im Wasser.
"Wenn es Ihnen angenehmer ist, tauche ich so lange unter, bis Sie sich ihrer Weste entledigt haben und im Wasser sind. Ich verspreche auch nicht zu gucken." Damit verschwand er unter der Oberfläche. Sofort schien ihn diese warme Hand zu umhüllen. Ihm wurde warm. Er konnte sein Herz schlagen spüren und spürte jede Faser seines Körpers deutlicher. Dann hörte er ein weiteres Herz neben seinem und er drehte sich um. Ihr Lächeln erwartete ihn. Sie vertraute ihm. Er wusste nicht, was ihn noch glücklicher machen könnte. Ihr rotes Haar wiegte sich im hellen Wasser auf und ab. Er konnte nicht anders als sie anzustarren. So musste eine Göttin aussehen. Er lächelte, dann nahm er ihre Hand mit seiner und zog sie leicht an sich. Er lächelte ihr mit halb geschlossenen Augen ins Gesicht. Er sah die leichte Verwirrung darin. Natürlich, sie hatte keine Ahnung, wie man mit solchen Annäherungen umging. Sie war wohlerzogen. Er nur ein Bengel. Aber warum sollte er sich dann nicht wie einer verhalten? Dann spürte er sie. Eine leichte Berührung an der Schulter und augenblicklich fühlte er sich frei. Er sah das Erstaunen in Lilianas Gesicht und zog sie herum. Dort. Er sah sie nicht wirklich. Aber er spürte sie. Und ab und zu - eine Schuppe leuchtete Opalen gleich, er sah zwei Münder, die sich aufeinander drückten. Er lachte unterdrückt. Luftbläschen kamen aus seinem Mund. Sie machten sich über ihn und Liliana lustig. Wieder streifte einer von ihnen seinen Rücken. Freude überkam ihn. Er legte seine Arme um Lilianas Taille. Selbst wenn sie es störte, sie wehrte sich nicht. Er sah in ihr Gesicht. Ihr Mund war aufgesperrt vor Erstaunen. Die Augen ganz groß und doch lächelte sie. Er spürte ein Ziehen im Brustkorp. Sie mussten Luft holen. Er zog sie an der Hüfte nach oben und sie durchbrachen die Wasseroberfläche. Liliana schmiss ihr Haar nach hinten und wischte sich noch immer völlig aufgebracht Wasser aus dem Gesicht.
"Das war - Das - Unglaublich!"
Er lachte. "Ja nicht wahr?" Er schwamm um sie herum. Sie folgte ihm mit den Augen. Wie sie leuchteten. Er konnte nicht anders. Egal wie schön die Welt dort unter Wasser war. Sie zog seinen Blick beständig auf sich. Er nahm ihre Hand sanft in seine.
"Komm. Lasst sie Euch anfassen."
Sie sah erschrocken auf. "Anfassen? Oh - oh - oh I - ich glaub wir sollten -" Doch Cassian hatte sie schon mit sich gezogen.
Er fühlte, dass Sie näher kamen. Fühlte, wie sie neugierig um sie her schwammen. Liliana sah ihn ängstlich an. Er nickte und fuhr sacht über ihre Augen, damit sie sie schloss. Die Geschöpfe kamen näher. Umkreisten sie. Stupsten ihn an. Doch Cassian hielt still, um ihre Aufmerksamkeit auf Liliana zu richten. Und tatsächlich nur ganz kurze Zeit später berührten sie sie. Streiften mit gliedlosen Fingern über ihr Gesicht. Zupften frech an ihrem Hemd. Cassian konnte nicht anders. Er lächelte und sah Liliana in ihr Gesicht. Sie schien, als schliefe sie, doch in ihren Zügen konnte er die Freiheit sehen. Sie hatte sich zurückgelehnt und er stützte sie unter dem Rücken, dass sie nicht tiefer in den See absank. Ihre Haare umspielen seine nackte Haut. Er strich sanft über ihren Nacken. Wie schmal er war und wie dünn ihre Arme im Gegensatz zu seinen. Er sah wieder in ihr Gesicht und erschrak. Ihre Lippen wurden langsam blau. Sanft zog er sie an die Oberfläche. Doch selbst als die kühle Nachtluft seinen Kopf umstrich, hielt sie die Augen noch geschlossen.
"Miss Gainsborough. Miss Gainsborough! Miss Liliana. Liliana!"
Sie lächelte. "Es schickt sich nicht, mich bei meinem Vornamen zu nennen, wenn ich es Ihnen nicht gestattet habe."
Er atmete erleichter auf. Endlich öffnete sie die Augen. "Das war unglaublich schön." Er nickte.
"Wir müssen jetzt aus dem Wasser. Eure Lippen werden schon blau." Noch immer hatte er seine Arme um sie gelegt, um sie zu halten. Sie schlug sie nicht fort. Entzog sich ihm nicht.
"Ich warte, bis Ihr Eure Kleidung anhabt." Damit ließ er sie los und drehte sich um. Er hörte, wie sie aus dem Wasser stieg. Glaubte sogar das Zittern ihrer Lippen zu hören. Als es jedoch minutenlang still war, drehte er sich langsam um. Liliana sah ihn an. In ihren Augen standen Tränen.
"Oh, nein. Bitte. Nicht weinen." Er stieg langsam aus dem Wasser. Ihr Hemd war an den Schultern hinab gerutscht. Sie zitterte. Als die erste Träne über ihre Wange rollte, schloss er sie in seine Arme.
"Miss Liliana, ich wollte Sie nicht zum Weinen bringen. Bitte. Nicht weinen." Er drückte sie leicht von sich und sah ihr in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick. Er senkte die Lider, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn sachte auf die Wange küsste. Dann öffnete er wieder die Augen und sah, dass sie auch mit gesenkten Lidern da stand. Er nahm ihr Gesicht behutsam in seine Hände. Er küsste ihre Stirn, als wolle er sie segnen, fuhr dann leicht mit den Lippen über ihre Wangen, küsste ihre geschlossenen Augenlider, dann stoppte er über ihrem Mund. Ihre Lippen berührten sich nicht und doch spürte er ihren Atem. Er bebte am ganzen Körper und sog ihren Geruch so tief ein, als wolle er in ihr ertrinken.
"Miss Liliana. Ich liebe Sie. Und ich weiß, auch wenn das anmaßend ist, dass Sie mich wenigstens mögen. Nur eine Berührung von Ihnen und ich vergesse mich. Höre nur noch Ihre Stimme. Rieche nur noch Ihren Duft. Alle meine Sinne sind auf Sie gerichtet. Und wenn Ihr nachts nicht schlafen könnt, weil Euer Herz einfach nicht aufhören will so schnell zu schlagen und ihr dann selig lächeln müsst, so wisst Ihr, dass ich an Euch denke. Und selbst wenn wir uns verlieren würden und erst in einem neuen Leben wiedersehen, so würde ich Euch erkennen. Ich bräuchte Euch nur einmal in die Augen zu blicken. Und wäret Ihr eine Lilie unter Tausenden. Ich würde Euch erkennen, daran, wie der frische Morgentau Eure Blätter liebkost. Es bräuchte nur eine Berührung und ich würde mich verlieben." Cassian atmete schnell. Liliana hatte nicht einmal die Augen geöffnet. Noch immer war ihr Gesicht in seinen Händen. Es sah so zerbrechlich aus. Ja, schrie er im Inneren, und wenn du weinst, würde ich dich in den Armen halten, bis dein Schmerz vorüber ist. Bitte, ich weiß, dass wir nie zusammen kommen können, doch sag, dass du mich liebst.
Endlich, nach unerträglich langen Minuten, die so zäh dahingeglitten waren, dass es Cassian wie ein Leben vorgekommen war, öffnete sie die Augen. Ihr Blick tauchte tief in den seinen ein, und er erkannte darin eine Vertrautheit. So gleich seinen Gedanken, dass er schreien wollte. Sie legte den Kopf ein wenig schief.
"Ihr seid wahrlich anmaßend."
Sein Herz schmerzte bei jedem ihrer Worte.
"Wenn Ihr glaubt, ich würde Euch nur mögen."
Cassian sah ihr erstaunt in die Augen. Noch immer sank ihr Blick immer tiefer in den seinen ein. Seine Muskeln zuckten. Er wollte sie so unbedingt für sich. Und die Gewissheit, dass dies nie geschehen würde, schien sich in sein Fleisch zu schneiden wie ein Messer. Er senkte den Kopf erneut und kurz bevor sich ihre Lippen berührten, hielt er inne und flüsterte: "Dann werdet Ihr mich nicht wieder ohrfeigen, wenn ich Euch jetzt küsse?"
Sie atmete stockend aus und schüttelte den Kopf.
Schon hatte er ihren Mund mit einem Kuss verschlossen, der jedes weitere Wort erstickte. Alles um sie herum schien zu verschwimmen. Es wäre nur ein Zauber für eine Nacht. Morgen würden sie erwachen und alles wäre vorbei. Liliana hatte ihm nicht verraten wollen, wer der Mann von ihrem letzten Treffen gewesen war. Aber es war ihm jetzt egal. Es war ihm egal, ob er sie morgen nicht mehr sehen würde, oder dass er dafür bestraft werden könnte, es war ihm egal. Er war einfach nur glücklich. Und weil er so unsagbar glücklich war, bemerkte er die Bewegung im Schatten der Bäume nicht, und hörte das Rascheln der schweren Schritte, die davonliefen nicht. Er sah, roch, schmeckte und hörte nur Liliana. Ihre zarten Hände hatten sich in seine Arme gekrallt und ihr Atem strich hastig über seine Lippen. Und in diesem Moment hatte er nur einen Gedanken: Wenn er für dieses Vergehen sterben müsste, wäre jetzt der richtige Moment.
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