Wolves of the Northern Lights
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Charaktergeschichte Vincent (Auszug aus meinem Buch)

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Charaktergeschichte Vincent (Auszug aus meinem Buch) Empty Charaktergeschichte Vincent (Auszug aus meinem Buch)

Beitrag  Kalassin Sa Apr 10, 2010 7:11 pm

Vincent Joseppe war nicht sehr hell im Kopf. In der Schule war er miserabel, was seine Zieheltern dazu veranlasste, ihn lieber schwer auf dem Feld arbeiten zu lassen, als in die Schule zu schicken.

Diese schwere Arbeit machte aus seinem kleinen kindlichen Körper eine muskelbepackte Arbeitsmaschine. Des Abends, wenn seine Mutter arbeitete und zu anderen Männern ging, kam der Vater zu ihm ins Zimmer und stillte an ihm seine Lust. Wehrte sich Vincent Joseppe, so schlug er ihn mit einer Peitsche. Seine Mutter tröstete ihn, doch unternahm sie nichts gegen ihren Mann. Sie hatte Angst. „Joseppe.“ So nannten ihn alle. Niemand nannte ihn Vincent, „Dein Vater macht das nur, weil du so süß bist.“ Und so lernte Vincent Joseppe das Wort süß hassen. Er schlug ein Mädchen zu Boden, weil es ihn süß nannte, und stach einer alten Frau ein Messer in das Holzbein, weil sie ihn süß fand. Doch eines Tages starb seine Ziehmutter und damit auch der Geldzuwachs. Jemand musste arbeiten gehen und so brachte der Vater täglich zwei bis drei seiner Saufkumpanen mit nach Hause, die ihm einen hohen Geldbetrag gaben, um ihre Gelüste an Vincent Joseppe zu befriedigen.

„Jede Nacht weinte ich mir die Soße aus dem Kopf, wenn mein Hintern brannte und schmerzte, und die Wunden der Peitsche auf meinem Rücken aufrissen. Mein Vater hatte ein schönes Leben durch mich. Tagsüber bestellte ich sein Feld und nachts sorgte ich dafür, dass Geld ins Haus kam. Die Dorfjungen lachten über mich, spuckten oder traten nach mir. >Dummer Joseppe ging in den Wald, er fand es ziemlich kalt! Er denkt, so sieht es aus, ich zieh mich einfach aus. Dann geht’s mir wieder gut, ich mach es mit meinem Hut.< Sie wussten nicht, wie das mir wehtat. Vermutlich wussten sie nur einen Teil von dem, was dort immer mit mir geschah. Eines Tages jedoch nahm mich mein Vater mit auf die Wolfsjagd.“

Es war ein stürmischer Tag in Vincent Joseppe Leben, den er nicht so schnell vergessen würde. Eine Stunde liefen sie schweigend durch den Wald. Ab und zu stieß ihn sein Vater vor, um zu testen, ob die Schneedecke hielt, auf der sie sich bewegten. Dann ließ er ihn einfach stehen und ging davon. Ohne ein Wort und Vincent Joseppe blieb dort. Er hatte eine Schrotflinte dabei und so hatte er keine Angst. Doch als die Nacht hereinzog und die Schatten immer länger wurden, trat ein Mann auf die Lichtung. Er war groß und muskulös. Er trug einen feinen Mantel und darunter eine Weste, mit Seide bestickt. Sein Haar war oben schwarz, dann braun und unten war es blond. Er lächelte, als er den Jungen sah. Vincent Joseppe jedoch zielte mit dem Gewehr auf den Mann. Er kam näher und als er bei ihm angelangt war, nahm er die Mündung seiner Schrotflinte und senkte sie.

„Er fragte mich, wer ich bin, doch ich konnte ihn nur anstarren. Er strich mir durchs Haar, wie es meine Mutter früher getan hatte. Nur mit mehr Beachtung, mehr ... hm ... Gefühl. Er hatte diese liebvollen Augen, diese weichen Gesichtszüge. Und ich dachte erst, mein Vater hätte einen reichen Mann gefunden, der sich an mir erleichtern will. Doch dieser Mann tat nichts, was so grässlich war, wie nachts bei den Männer im Schlafzimmer meines Vaters. Ich kannte es nicht, dass mich ´n Mann anlächelte, weil er es wollte. Nur, wenn er immer und immer wieder …“

Vincent Joseppe antwortete nicht auf die Fragen des Mannes. Er war wie erstarrt vom Anblick dieses fein gekleideten Fremden. Jener lächelte nun noch einmal und verschwand wieder im Wald. Erst dann wurde Vincent Joseppe klar, dass es bereits später Abend und die Nacht bereit da war. Als er wieder zu Hause angelangt war, schrie ihn sein Vater wütend an, dass er es wagte, ohne Beute wiederzukommen, und dass er erst so spät an das Zurückgehen gedacht hatte. Es warteten bereits zwei Freunde auf Vincent Joseppe.
Des Nachts schwor er sich, am nächsten Tag zu verschwinden. Am frühen Morgen machte er sich daran, das Haus zu verlassen, wie er es immer tat, um das Feld zu bestellen. Doch er lief nicht hinunter zu den Äckern, sondern zum Marktplatz. Es war Markt und so konnte er sich unbemerkt durch die Leute schlängeln. Es war ein warmer Morgen und der Schnee, der noch vereinzelt gelegen hatte, war nun endgültig geschmolzen. Der Boden war matschig und stank nach Pferde- und Kuhmist. Er war fast aus dem Dorf heraus, als ihn ein kleiner Stand anhalten ließ. Er war bedeckt mit allerhand Spielzeug. Es war so bunt und schön, dass Vincent anhielt, um es zu betrachten. Und so stand er da. Stunde um Stunde. Er hatte in seinem ganzen achtjährigen Leben nur ein Spielzeug besessen, und das war ein selbst geschnitzter Holzwolf, den er sich gemacht hatte. Plötzlich legte sich eine stinkende Hand auf seine Schulter und erschrocken drehte er sich um.

„Ich hatt´ nicht gesehen, dass einer der Männer, die mein Vater immer mit nach Hause brachte, auf ´m Markt war. Sonst waren sie auch auf den Feldern. Doch einer war es nicht und jener hatte mich gesehen und meinen Vater geholt. Er schleifte mich an ´n Rand vom Marktplatz, so dass uns nicht alle sehen konnten. Natürlich hatte ich die scheiß Peitsche schon gesehen. Er schrie mich an. Was ich denn vorgehabt habe. Und schlug das erste Mal zu. Mitten ins Gesicht. Ich fühlte, wie mir warmes Blut übers Gesicht floss."

Wieder und wieder schlug sein Vater auf ihn ein, bis Vincent Joseppes Gesicht mit Striemen bedeckt war. Doch plötzlich hielt eine Hand die Peitsche mitten im Flug auf und zerrte sie aus seines Vaters Händen. Als sich Vincent Joseppe umdrehte, erstarrten seine Gesichtszüge beim Anblick des Mannes, der ihm schon am Vortag im Wald begegnet war. Doch nun lächelte er nicht. Er sah bösartig, ja fast tierhaft zu seinem Vater hinüber.
„Was soll das? Geht man so mit einem Kind um?“, fragte der Fremde und sein Vater wich einen Schritt zurück, doch schon hatte er sich wieder gefangen und zog einen Dolch.
„Wie ich mein Kind behandele, ist meine Sache, und jetzt werde ich den kleinen Lausebengel kastrieren, als Warnung dafür, dass er nicht noch einmal versuchen soll, wegzulaufen!“
Der Fremde ging ein wenig in die Knie und Vincent Joseppe hätte schwören können, dass er ein Knurren aus seiner Kehle hören konnte. Er sah zum Markt. Und bemerkte, dass überall Leute mit eingezogenen Köpfen den Marktplatz verließen. Leute, die er noch nie zuvor gesehen Hatte. Ob es Gefolgsleute des fein gekleideten Fremden waren? Nun sah er wieder zurück. Der fremde Mann hatte die Zähne so zusammengepresst, dass es sich anhörte wie eine zischende Schlange, als er sprach:
„Ich lasse euch noch eine Chance, lasst den Jungen in Frieden.“ Doch sein Vater dachte nicht daran. Und nahm Vincent bei der Schulter, setzte sein Messer an seinen Hals.…

„Im nächsten Moment war die Kühle der Klinge auch schon wieder fort. Genauso wie mein Vater. Ich hatte die Augen geschlossen. Erst aus Angst, dass mein Vater mich tötet, dann aus Angst vor den Geräuschen. Durch meine Lider konnte ich die Röte des Sonnenuntergangs erahnen, als ich die Schreie der sterbenden Menschen hörte. Doch ich öffnete die Augen erst, als alles still war. Noch immer schien es hell durch meine Lider, doch war diese Helligkeit anders als von der Sonne. Warm wie Feuer. ´ne Hand wurde auf meine Schulter gelegt. Langsam, als wären meine Lider eingeschlafen, öffnete ich sie und erblickte den Fremden. Er lächelte, war nackt und blutverschmiert. Doch er lächelte. Als er aufstand und sich umdrehte, wusste ich, wenn ich ihn jetzt nicht aufhielt, würd´ ich ihn nie wieder sehen und wäre allein in diesem Dorf, nur aus Toten. So hielt ich ihn zurück am Zipfel des Mantels, den er sich übergeworfen hatte.“

Der Fremde drehte sich wieder um. Lächelte und reichte ihm eine blutverschmierte Hand.
„Wie heißt du, Kleiner?“ Er sah ihm noch immer lächelnd in die Augen.
„Vincent.“
Und so lief er neben dem Fremden aus dem Dorf heraus, in das nun hundert Wölfe einfielen, um die Toten zu fressen. Das Dorf war am nächsten Morgen leer. Nur Knochen bedeckten den Marktplatz und die Gassen. Das Haus, in dem Vincent Joseppe gelebt hatte, stand nicht mehr. Doch jener war schon weit, weit weg. An der Hand des fremden Mannes.
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