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Mysterion- dritter Teil
Mysterion dritter Teil
by *Kalassin-aka-Lynn
Heiß. Das Leben war heiß. Doch was bedeutete das Wort schon? Ich würde ihn töten. Nun, ob ihn, oder dreitausend andere. Das war der Situation nicht wichtig. Er würde kommen. Weil sie alle kamen. Früher oder später. Das Sinnbild dieser Welt liegt in Trümmern. Und er wusste das. Auch die anderen sollten das wissen. Doch sie fragten nicht. Die Fraglosen. Aber er wusste es. Weil ich es ihm bei unserer letzten Begegnung gesagt hatte. Sie wusste es auch. Obwohl Sie sich dessen nicht bewusst ist. Denn Sie war nicht bei Sinnen als ich es ihr direkt ins Herz gab.
Er und Sie. Ihre Schicksalsfäden liegen in einem Knäuel zusammen. Aber das wissen sie noch nicht. Denn Er fragt nicht und Sie stellt die falschen Fragen.
Doch Er wird sterben. Heute. Oder Morgen. Bald.
Sie können uns nicht entkommen. Wir ziehen sie an. Vielleicht ist es die Schwärze um uns herum. In uns drin. Die Fraglosen sehen in ihr das Vergessen. Das Ruhen. Sie verzehren sich danach. Doch was sie wirklich erwartet sehen sie erst zu spät.
Den Tod.
Wir selbst sind nur noch Schatten. Das >uns< gibt es nicht mehr. Wir streben nur noch danach eine Aufgabe zu erfüllen. Und diese bringt den Tod der Fraglosen.
Ich kann Ihn spüren. Er kommt näher. Angezogen von der Macht der Dunkelheit.
Seine Rüstung war bereits zu meiner Zeit ein Sinnbild für die Lächerlichkeit des Seins dieser Legendenwächter. Sie nützt Ihm nur etwas gegen unsere Zähne. Und ein wenig gegen die Magie die wir aussenden.
Sein Blick ist kalt. Doch das war er auch schon früher. Die anderen fraglosen meinen er wäre Anteilnahmslos. Sie hatten ja keine Ahnung.
Ich sah die Gedanken hinter Seinen Blicken. Und ich schmeckte Seine Gefühle.
Es war als würde ich mein früheres Ich einatmen.
In mir ahnte etwas von meinem letzten Ich.
„Diesemal wird es das letzte mal sein, das wir uns gegenüberstehen Devorare."
Ich sagte nichts. Weil es keiner weiteren Worte bedarfte. Er würde sie nicht verstehen. Sie verstanden uns allesammt nicht. Weil wir >begriffen<.
Sein Angriff schmerzte. Er biss hart zu. Es sollte also schnell vorbeigehen. Ich sprang beiseite. Die Stelle die Er bis eben in seinen Fängen gehalten hatte war nun nicht mehr als kalte Schwärze. Er knurrte wütend.
„Ist das Euer wahres Gesicht?! Wie ein ängstlicher Hund zu verrauchen? Kämpfe!" Brüllte er zornerfüllt. Wieder sagte ich nichts. Starrte Ihn nur an. Sah Seine Wut wie sie sich steigerte. Er griff erneut an. Sein Hass brannte an meiner Schattenhülle als würde ich verbrennen. Ich wusste welches Gefühl dieses Verbrennen auslöste. Ich hatte es schon einige Male erlebt. Bei jenen Fraglosen die durch mein >Sein< einen ihrer Liebsten verloren hatten.
Ich starrte Ihn weiterhin an. Dann richtete ich, zum zweiten mal seit wir uns kannten, wieder das Wort an ihn.
„Es ist noch nicht die Zeit gekommen Wächter. Weder für dich, noch für mich. Erkenne was du zu kennen glaubst. Und grüße >Sie< von mir."
Und so löste ich mich langsam in der Nacht auf. Das letzte was ich noch hören und sehen konnte war sein Wütender aufschrei. Und den Hass in seinen Augen.
Es war still. Und zum erstenmal gefiel Sirr diese Stille ganz und gar nicht. Bis eben hatte Bakur in wütend angeknurrt. Hatte ihm seinen Fehler wieder und wieder vorgehalten.
„Du weißt genau, das jene wie du nicht in die Menschenwelt dürfen!" hatte er vorwurfsvoll gesagt.
„Das ist unter Strafe verboten Sirr!" Siak war still. Die ganze Zeit über. Er hatte nur ab und an ihren langen Schweif an seinem gespürt. Sie war da. Und er war dankbar dafür.
„Wie oft muss man dir etwas vorbeten bis du endlich begreifst?" Begreifst? Wie konnte man begreifen wenn man nie antworten erhielt?
„Ich wollte nur einmal sehen wie es dort aussieht. Du und Vater erzählt mir ja nichts."
Bakur war daraufhin einmal auf und abgelaufen. IN seinem Gesicht konnte Sirr die Sorgen sehen.
„Sirr, du musst mit dieser Fragerei aufhören. Es ist alles nicht wichtig, hörst du?"
Sirr hatte sich versteift. Er spürte wie Siak näher an ihn heranrückte um ihn zu beruhigen. Ihm die Angst zu nehmen. Doch Sirr hatte keine Angst. Er war nur voller Fragen.
Trotzdem hatte er genickt. Und innerlich schwor er sich seinen Vater und seinen Bruder nie wieder etwas zu fragen.
Seitdem war es still. Bakur starrte Blicklos in die Ferne. Siak leckte ihm sacht über den Kopf. Doch Sirrs kleines Herz wollte sich nicht beruhigen. Es tat weh. Mit jedem Schlag. Nie wieder Fragen. Nie wieder Antworten. Unsicher sah er zu seinem Bruder auf ob dieser noch immer böse auf ihn war. Doch dessen wütender Blick war nicht auf ihn gerichtet. Langsam und mit gesenktem Kopf sah Sirr in dieselbe richtung und sah dort die Torwächterin stehen. Sie saß einfach nur da. Mit dem Blick in die Ferne. Wie eine Statue.
„Bakur." holte Siaks besorgte Stimme Sirr wieder aus den Gedanken. Kurz sah er zu der Fähe auf. Sorgenfalten verunzierten ihr Gesicht und nun folgte er ihrem Blick. In der Ferne konnte er einen Legendenwächter ausmachen den er zuvor noch nie gesehen hatte.
Sein Pelz war schwarz wie die Nacht. Sein schmaler, aufgestellter Mähnen Kamm sah aus wie ein glühendes Feuer. Sirr zitterte unwillkürlich. Er wollte nachfragen wer dies sei, doch erinnerte er sich an seinen inneren Schwur. Keine Fragen an seinen Bruder oder in dessen Gegenwart.
Der Fremde schritt mit langen, schweren Tritten auf sie zu und blieb nahe bei ihnen stehen. Sein Blick lag dabei auf Sirr.
„Golgath-Bahar-Sirr. Groth will dich sprechen."
Sirr verstand nun gar nicht mehr. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken wie er seine Frage so formulieren konnte das es keine mehr war.
„Ich kenne keinen Groth."
Sagte er scließlich doch auch das schien die falsche Variante zu sein, denn der Fremmde knurrte auf. Sein Burder stellte sich mit Siak zusammen schützend vor ihn.
„Er ist noch jung. Er hat noch keine ganze Einführung erhalten. Das war mein Fehler. Verzeiht."
Sprach Bakur und tatsächlich schienen diese Worte den Fremden zu beruhigen.
„Groth will ihn sehen. Er hat gegen die Regeln unserer Rasse verstoßen."
„Das- das war auch nicht sein Fehler!" Rief Siak mit vor Aufregung leicht zitternder Stimme. Sirr kontne das nicht verstehen. Dieser Fremde wirkte auf ihn nicht direkt bedrohlich. Stark, gewiss. Doch empfand er Vördhrir als viel Einschüchternder.
Der Fremde sah auf Siak hinab. Seine Augen, so rot wie Glut, verengten sich zu Schlitzen.
„Das obliegt nicht meiner Entscheidung. Ich soll ihn nur abholen."
Bakur drängte sich noch näher an Sirr.
„Ich werde für ihn die Strafe auf mich nehmen." Sirr wollte wiedersprechen doch der Gesichtausdruck Bakurs ließ ihn verstummen. Er war vollkommen ruhig.
„Diese Option steht nicht zur Debatte. Jeder Legendenwächter hat für seine Taten selber ein zu stehen. Gogath-Bahar-Sirr. Folge mir nun."
Zögerlich trat Sirr hinter seinem Burder vor. Er lief tief geduckt neben dem Schwarzen her der auf die Torwächterin zu hielt.
„Engkala Irskele Yeyss." Begann er in dem gleichen sachlichen Tonfall den er auch soeben bei Sirr gehabt hatte.
„Dir wird ein Vergehen gegen die Regeln unserer Rasse vorgeworfen. Groth will dich sehen. Ein Abbild deiner wird das Tor bewachen bis du wieder hier bist."
Sprach er langsam. Anders als Siak und Bakur die Sirr noch neben dem Tor stehen sah, wirkte Yeyss ruhig. Fast friedlich. Sogar ein Lächeln umspielte ihre Leftzen. Sirr fiel auf das es traurig wirkte.
„Gerade Groth sollte wissen, dass ich mich nicht von hier fortbewegen kann. Das Tor wird mich nicht gehen lassen."
Der Fremde sah sie einen Augenblick lang an. Sirr viel auf das er dabei seine Lippen gar nicht beim sprechen bewegte.
„Nun, wenn Groth es so will." Sagte Yeyss plötzlich und Trat an Sirrs Seite. Als er zu ihr Aufsah lächelte sie ihn an. Ihre Ruhe ließ ihn ebenfalls neuen Mut schöpfen und so richtete er sich langsam aus seiner geduckten Haltung auf. Der Fremde beäugte sie beide missbilligend.
„So kommt." Sagte er dann, wieder ohne die Lippen zu bewegen.
Ohne es zu merken blieb Sirr nahe bei der Torwächterin. Immer und immerwieder sah er zu ihr hinüber. Ihr Gesicht zeigte noch immer ein Lächeln, doch es wirkte angestrengt, als würde sie gegen einen starken Strom ankämpfen.
Wieder besah er sich ihren Pelz. Tatsächlich waren keine Legendenperlen darin zu finden. Einzig ein paar rote Rubinperlen. Einen Augenblick kämpfte er mich sich.
„Frage kleiner Tiarch." Sagte sie leise ihre Augen Fixierten einen Punkt zwischen den Schulterblättern des Fremden der vor ihnen her lief.
„Wer ist er?" gab er dem Bedürfnis schließlich nach.
„Sein Name ist Aemorphius. Er ist der Vollstrecker der Legendenwächter."
„Was bedeutet das?"
Sie scnaufte vernehmlich als würde sie der sachte Lauf außer Atem bringen.
„Wenn ein Legendenwächter gegen eine Regel verstößt, oder sich eine Legende in der Menschenwelt auflöst, führt er die Strafe durch." Sirrs Nackenhaare stellten sich vor schreck auf.
„Bedeutet das, er ist für die Verstümmelungen verantwortlich?" Sie nickte keuchend.
„Das ist ja furchtbar! Wie kann man nur so grausam sein?" Sirr spürte Yeyss Blick auf sich. Dann wandte sie ihn wieder nach vorne.
„Urteile nicht zu schnell, kleiner Tiarch. Nur weil jemand seine Gefühle nicht offen auf dem Gesicht trägt heißt das nicht das er sie nicht besitzt."
Sirr schwieg einen Augenblick. Dann sah er wieder zur Torwächterin.
„Wer ist Groth?" Es dauerte einen Augenblick ehe Yeyss antworten konnte. Sie schien erst Luft sammeln zu müssen. Ihre Augen verrieten starke Schmerzen.
„Groth ist unser Oberhaupt. Er ist einer der ältesten Legendenwächter. Es ist selten das jemand wie du ihn vor deinem ersten jahrtausend zu sehen bekommt. Auch wenn es schade ist, dass es unter diesen Umstände ist." Sie Keuchte erneut auf und Sorgenvoll fragte Sirr: „hast du schmerzen?" Yeyss Lächeln war krampfhaft.
„Ja, aber Sorge dich nicht. Es ist teil der Strafe für mich. Ich darf mich nicht vom Tor entfernen. Wir sind verbunden. Aber das erzähle ich dir ein andermal. Wir sind da."
Sirr richtete seinen Blick auf. Vor Ihm stand eine ganze Reihe von legendenwächter die er noch nie gesehen hatte. Nur einen Erkannte er. Seinen Vater Sarrak. Er wollte zu ihm, doch Aemorphius hielt ihn mit seinem Schwanz auf. Gerade wollte er sich bei seinem Vater beschweren, als er dessen Blick sah. Er war kalt. Berechnend. Als würde er ihn nicht kennen. Sirr trat langsam rückwärts zurück an Yeyss Seite. Noch imemr keuchte sie als würde jeder Atemzug schmerzen. Unter gesengtem Haupt hob er den Blick. In den Reihen der Wächter trat einer besonders hervor. Seine Augen erinnerten Sirr ein wenig an die Bakurs. Auch sie waren schleierhaft. Er war also blind. Er war groß. Fast massig. Und jede kleinste bewegung strahlte und bändige kraft aus. Die Legendenperlen in seinem Grauweißem Pelz hingen wie schwere Tropfen herunter. In seinem Gesicht, seiner Schulter und seinen vorderpfoten waren Seltsame Symbole in seine Haut eingebrannt. Bei seinem Anblick verspürte Sirr gelichzeitig das Bedürfnis fort zu laufen und sich an ihn zu schmiegen. Das musste Groth sein.
Er drehte seinen massigen Kopf zu Sirr herum. Jener erschrak. Groth hatte keine Pupillen in seinen roten Augen. Er hatte also recht, er war tatsächlich blind."Tritt vor kleiner Tiarch!"
Sirr zitterte wie Espenlaub. Er fühlte sich allein. Sein Bruder und Siak waren weit weg und sein Vater tat als würde er ihn nicht kennen. Plötzlich fühlte er einen Heißen atem in seinem Nacken und die Torwächterin flüsterte ihm ins Ohre: „ich bin bei dir." Ermutigt machte er ein paar tapsige Schritte auf Groth zu. Sirr reichte ihm gerademal mit den Ohren an sein kinn heran.
„Golgath-Bahar-Sirr. Sohn des Sarrak und der Otora. Dir wird orgeworfen gegen die Regeln unserer Rasse versotßen zu haben. Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Groth Stimme war mächtig und zitter in allen von Sirrs Gliedern. Unsicher drehte er sich zu Yeyss um.
„Sieh mich an Tiarch!"
Er zuckte zusammen. Wie konnte Groth wissen das er sich umgedreht hatte? Gab es für ihn auch jemanden durch den er „sah", wie Siak es für seinen Bruder war?
"Ich- Ich weiß nicht. Ich jenne viele Regeln noch nicht. Ich wusste nicht das es schlimm sit in die Welt der Menschen zu gehen."
Groth nickte. Es war lange Zeit totenstille und jede Minute stellten sich Sirrs Haare etwas weiter auf. Hinter sich konnte er Yeyss keuchend atmen hören.
„Golgath-Bahar-Sirr, es ist nicht schlimm wenn ein ausgewachsener Legendenwächter in die Menschenwelt geht, es ist sogar seine Aufgabe um die Legendenperlen dort zu verteilen, aber ein Junger Tiarch, wie du einer bist, sollte wissen das es unter Strafe für ihn verboten ist. Das allein ist jedoch nicht dein Vergehen. Zudem hast du dich mit den Jeramysantre eingelassen. Sie sind verschlagen und haben uns Wächtern nicht nur einmal sehr geschadet."Sirrs Ohren zuckten unsicher. Jeramysantre? Hatte das Yunnek nicht gegenüer Vördhrir erwähnt? Dann musste so tatsächlich die Rasse heißen.
„Yunnek und Rakkarn haben mir geholfen zurück zu kommen."
Verteidigte er seine Beiden Freunde aus der Menschenwelt kleinlaut.
„Sie haben dich in die Irre geführt! Jeramysantre tun nur etwas wenn sie dafür auch etwas erhalten. Was hast du ihnen dafür versprochen?"
Knurrte ein Blaulilaner Legendenwächter auf dessen Wange eine Blitzförmige Narbe prangte. Sirr zuckte bei seinem grollenden Tonfall zusammen. Yunnek und Rakkarn konnten nicht schlecht sein, oder? Sie hatten ihn doch nach Hause bringen wollen!
„Ich versprach ihnen eine Meiner Legendenperlen sobald ich welche erschaffen kann."
Im Kreise der Wächter gin wütendes Gemurmel um.
„Dieser Dummkopf!"
„habt ihr diese Unverfrorenheit gehört?"
„bist du von Sinnen, Extör?!"
Schrie zum Schluss eine Legendenwächterin mit hellblauem Mähnenkamm. Ihr linkes Ohr fehlte. Sirr unterdrückte die Tränen. Extör- die größte Beleidigung für einen Legendenwächter. Es bedeutete >gebarstene Perle was in den Kreisen Der Wächter schlimmer war als der Tod.
„Genug." rief Groth bestimmt aber nicht laut und trotzdem verstummten die ganzen Reihen mit einem Schlag.
Sirr fühlte plötzlich wieder Yeyss Atem, die sich in der Unruhe näher geschlichen hatte.
„Golgath-Bahar-Sirr," Begann Groth leise grollend.
„keinem Legendenwächter ist es gestattet seine Perlen jemand anderem zu geben außer einem Menschen. Damit wiegt dein Verstoß noch größer als gedacht. Deine Strafe-"
Erneut trat Unruhe ein, denn der Scwarze Vollstrecker Aemorphius, jener der sie hierhergebracht hatte, war wie aus dem Nichts neben Groth getreten.
„Soll der Abriss deines rechten Ohres sein! Vollstrecker, walte deines Ranges." Sprach Groth und drehte sich bereits um als plötzlich Yeyss das Wort erhob.
„Ehrenwerter Groth, bitte wartet und hört mich an."
Sie keuchte noch immer. Ihr Fell hing in Strähnen an ihrem Körper. Es war stumpf geworden in der kurzen Zeit die Sirr sie nicht hatte sehen können.
Groth wandte sich ihnen wieder zu. Plötzlich erschienen seltsame weiße Fäden aus seinem Nacken und umschwangen Yeyss Körper.
„Engkala Irskele Yeyss, Auch du wirst deine Strafe erhalten für deinen Verstoß. Es war deine Aufgabe diesen Jungwächter davon abzuhalten durch das Tor zu gehen und trotzdem hast du ihn gelassen."
Grollte er . Sirr begann zu zittern. Groth wirkte nicht wütend, aber etwas an seiner Aura hatte sich verändert. Er drückte sich an Yeyss Beine.
„Dessen bin ich mir bewusst und ich werde meine Strafe annehmen, doch bitte, hört mich vorher an." Bat sie erneut. Ihre Stimme war ruhig doch Sirr konnte sie zittern spüren. Groth sah sie einen Moment Blicklos an. Die seltsamen weißen Fäden waberten noch immer um ihren Körper.
„So Sprich."
Yeyss knickte eine ihrer Vorderpfoten ein und verbeugte sich somit.
Als sie sich wieder aufrichtete sah Sirr wie Vördhrir in die hinterste Reihe trat. Er wirkte Anteilnahmslos wie schon vorhin in der Menschenwelt. Wo kam er so Plötzlich her?
„Der Vertrag den Sirr mit den beiden Jeramysantre hatte, ist null und nichtig. Sie versprachen ihn nach Hause zu bringen, führten ihn jedoch ind as Gebiet in das seit Jahrzehnten kein Legendenwächter meine Pfote setzte. Damit haben sie ihre Hälfte des Vertrages nicht erfüllt und desshalb plädiere ich dafür, Golgath-Bahar-Sirr nicht zu bestrafen."
Die Unruhen wurden lauter. Aemorphius hob seine Leftzen zu einem Klanglosen Knurren.
„Misch dich da nicht ein Extör." Knurrte der Blaulilane Wächter.
„Nimm die Strafen so hin!" ein anderer.
„Geh wieder zurück zu deinem Tor und mache deine Aufgabe, Extör!" Schrieen mehrere durcheinander. Nur Groth, Vördhrir, Aemorphius und Sirrs Vater blieben Still.
Yeyss ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und sah zu Groth auf. Jener zuckte mit einem seiner Ohren und sofort war wieder Stille eingekehrt.
„Ihm wird nicht nur dieser Vertoß vorgeworfen. Hast du auch für die anderen Anklagepunkte gute Argumente?"
„Er ist noch Jung. Seine Mutter nicht mehr hier. Sein Vater und sein Bruder sind zwei der fleißigsten Legendenwächter. Es war zudem meine Schuld. Er hatte es nicht wissen können."
Groths Augen verängten sich.
„Also willst du seine Strafe auf dich nehmen?"
Yeyss Leftzen zierte ein kurzes Lächeln. Aus den Augenwinkeln konnte Sirr leichte Unruhen in der letzten Reihe ausmachen, doch war er zu eingenommen von der Situation als das er sich darauf weiter konzentrieren konnte.
„Wenn ich einen Vorschlag machen darf, ehrenwerter Groth?"
Jener nickte.
„Ich biete euch an ihn zu unterrichten. Sollte er jeh wieder gegen eine Regel verstoßen so übernehme ich dafür die Verantwortung."
Nach diesen Sätzen brach Chaos aus. Die Reihen der Legendenwächter Diskutierte, Beschimpften und schrieen.
Sirr suchte anch seinem Vater doch konnte er nur Vördhrir erkennen, der mit einer unbändigen Wut zu ihm zurücksah.
Aemorphius war ein Stück nach vorne gesprungen und knurrte mit dunkler Stimme:
„Schweig still! Warum willst du dir diese Bürde aufhalsen?!"
Doch als Groth nun Vortrat, so nahe, dass seine Nase fast die von Yeyss berührte wich Aemorphius wieder einen Schritt zurück. Einer der weißen Fäden legte sich unter Yeyss Kinn und hob es etwas an.
„Warum? Du trägst bereits die Bürde der Torwächterin. Willst du wirklich alle Strafen von ihm abwenden?"
Yeyss nickte ohne zu zögern und Groth wandte seinen massigen Kopf zu Sirr.
„In all den Jahrmillionen die ich nun schon hier verbringe, ist es noch nie vorgekommen, dass ein Spezialwächter einen Jungtiarch wie dich unter seine Leitung nahm. Bist du dir der Ehre bewusst?"
Sirr nickte zögerlich, doch sein Kopf platzte vor Fülle an Fragen.
„Sarrak!" Rief Groth in die Menge der Legendenwächter und Sirrs Vater trat nach forne.
„Ja, Ehrenwerter Groth?"
„Was hast du als Vater dazu zu sagen? Gibst du dein Einverständnis?"
Sarrak sah Sirr lange an, dann wandte er den Blick zu Yeyss hinüber.
„Ich habe bedenken. Mein Sohn ist ein Vielfrager. Ich fürchte, verzeiht Torwächterin, dass sie einen schlechten Einfluss auf ihn ausüben könnte, doch ich beuge mich eurem Urteil." Mit diesen Worten wandte er Sirr den Rücken zu und trat zurück an seinen Platz. Groth nickte nur langsam.
„Damit sei es also Beschlossen. Vom heutigen Tage an steht Golgath-Bahar-Sirr unter der Leitung der Torwächterin Engkala Irskele Yeyss die für seine Vergehen die Verantwortung übernehmen wird. Die Verhandlung ist somit beendet. Nun geht."
Als Yeyss sich erneut verbeugte, tat Sirr es ihr gleich.
Mit jedem Schritt der sie näher an das Tor zur Menschenwelt führte, entspannte sich Yeyss Körper deutlich. Ihr Fell glänzte nun wieder und ihr Atem ging gleichmäßig.
In der Ferne wurde eine Gestalt sichtbar der vor dem Tor saß. Sirr kannte diese Legendenwächterin nicht. Doch als diese sie auf sich zukommen sah erhob sie sich und rannte ihnen entgegen.
„Wer ist das?" Fragte Sirr leise.
„Meine Schwester Atira." Erwiederte Yeyss knapp und lächelte jene an die sie erreicht hatte.
„Ich freue mich das es dir gut geht Schwester. Ich habe mir Sorgen gemacht. Zudem wissen die genau das ich das Tor nicht bedienen kann. Es hört einfach nicht auf mich. Und trotzdem muss ich es hüten!"
Beschwerte sich die schwarze Fähe uns Yeyss lächelte voller Liebe.
„Ich danke dir dafür Atira."
Jene, durch die liebevollen Worte besänftigt sah zu Sirr hinab.
„Ah und du musst Bakurs Bruder sein. Er wartet dort drüben mit einer Fähe darauf das du zurück kommst. Ich bringe dich hin."
Bot sie lächelnd an und Sirr wedelte freudig mit dem Schweif und wollte schon loslaufen als ihm noch etwas in den Sinn kam und er sich zu Yeyss, die sich auf den Boden niedergelegt hatte, umdrehte.
Er kam nahe an ihre Schnauze heran und flüsterte:
„Yeyss? Wie kann Groth sehen?"
Sie lächelte müde. „Heute keine weiteren Fragen mehr, kleiner Tiarch. Morgen wieder."
Sirr lächelte erfreut. Er bekam doch weiterhin antworten! Sein Herz machte einen Satz vor Freude und er leckte ihr verstohlen einmal über die Nase.
„Danke!"
Damit lief er zurück auf Siak und seinem Bruder zu. Doch seine Freude wurde mit einem Mal gemildert als er die Gesichter der beiden erkannte. Irgendetwas war vorgefallen. Siak hatte den Blick verschämt zu Boden gerichtet und Bakurs Blick war eiskalt.
„Was ist los?" Fragte Sirr leise als er bei den beiden angelangt war und Bakur antwortete leise:
„Mutter ist nicht tot, sie ist zurück."
Ende des dritten Teil
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